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Aufbereitung des Grundwassers bis zur Trinkwasserqualität in den Wasserwerken

Zur Herstellung des Trinkwassers wird beim Wasserverband Hümmling ausschließlich das Grundwasser der Entnahmegebiete Werlte, Surwold und Neuvrees verwendet. Um aus dem Grundwasser Trinkwasserqualität gemäß Trinkwasserverordnung (TVO) herzustellen, ist es erforderlich, die Eisen- und Mangangehalte auf Werte unterhalb der Grenzwerte der TVO zu reduzieren und den pH-Wert anzuheben. Alle anderen Parameter der TVO liegen aufgrund der guten Qualität des Grundwassers bereits ohne weitere Behandlung unterhalb der Grenzwerte. Die Aufbereitung findet wie folgt statt:

Das Grundwasser wird über insgesamt 29 Förderbrunnen gewonnen. Mittels der Förderbrunnen wird aus dem Grundwasser den Wasserwerken das ‚Rohwasser‘ zugeleitet. In den Wasserwerken werden zunächst die geförderten Mengen gemessen. Zur Vorbereitung des ersten Aufbereitungsschrittes wird dem Grundwasser danach Luft-Sauerstoff zugegeben. Der erste Aufbereitungsschritt besteht darin, das Grundwasser zur Reduzierung der Eisenanteile im sauren Milieu über eine geschlossene Kies-Filteranlage zu leiten (Enteisenung). Dabei verbraucht sich der zuvor eingetragene Sauerstoff. Der Eisengehalt des Wassers liegt nun unterhalb des Grenzwertes der TVO.

Das Wasser wird anschließend über eine Kaskade geführt. Überschüssige und unerwünschte gelöste Gase werden hier dem Wasser entzogen (z.B. Kohlensäure). Hierdurch wird auch gleichzeitig eine Teilentsäuerung des Wassers bewirkt. Außerdem wird hier dem Wasser erneut der für den nachfolgenden Aufbereitungsschritt benötigte Luft-Sauerstoff zugefügt. Über einen Sammelschacht wird im Anschluss die Wassermenge auf die Becken der offenen Filteranlage aufgeteilt.

In dieser zweiten Filteranlage findet die Entmanganung statt: D.h. Herabsetzen des Mangangehaltes auf ein Niveau weit unterhalb des zulässigen Grenzwertes. Gleichzeitig wird in dieser Filteranlage, die mit kalkhaltigem Filtermaterial befüllt ist, der pH-Wert durch Kalkaufnahme aus dem Filtermaterial angehoben und hierdurch eine weitere Entsäuerung des Wassers bewirkt (Anhebung pH-Wert von ca. 5,5 auf etwa 8,0).

Danach wird dem Wasser zur Restentsäuerung Kalkwasser zugegeben, um den pH-Sättigungswert einzustellen. Dies ist der pH-Wert des Wassers, bei dem es sich in einem „reaktionschemisch neutralen Zustand“ befindet (etwa 8,3), also weder zu Ausfällungen neigt, noch bestrebt ist, Stoffe aus Rohrleitungen oder Installationsanlagen aufzunehmen.

Der Aufbereitungsprozess ist damit abgeschlossen, aus dem Grundwasser ist qualitativ hochwertiges Trinkwasser entstanden.

Das Trinkwasser wird anschließend in Trinkwasserbehältern gespeichert. Hierdurch kann das unterschiedliche Abnahmeverhalten (Tag/Nacht; Sommer/Winter) ausgeglichen werden. Über steuerbare Pumpen und ein weit verzweigtes Leitungsnetz wird anschließend das Trinkwasser den Abnehmern bis zum Zapfhahn frei Haus zur Verfügung gestellt.

Fließschema WW Werlte

Fließschema WW Surwold

Verwendete Aufbereitungsstoffe

Verbraucherinformation gem. § 21 der Trinkwasserverordnung zur Trinkwasserqualität des Wassers der Wasserwerke Surwold und Werlte:

Die Härte des Trinkwassers des Wasserwerkes Surwold (im Mittel 4,2° dH = 0,76 mmol/l) wie auch des Wasserwerkes Werlte (im Mittel 3,5° dH = 0,62 mmol/l) entspricht dem Härtebereich „weich“ (bis 8,4° dH bzw. 1,5 mmol/l) nach dem Wasch- und Reinigungsmittelgesetz – WRMG, § 9.

Folgende Aufbereitungsstoffe kommen bei der Trinkwasseraufbereitung in den Wasserwerken Surwold und Werlte zum Einsatz:

StoffeVerwendungszweck
Anthrazit (nur Surwold)

Entfernen von Partikeln

Kalk als Calciumcarbonat und Calciumhydroxid

Einstellen des pH-Wertes

Quarzsand/Quarzkies als Filterkies

Entfernen von Eisen und Mangan

Sauerstoff

Sauerstoffanreicherung